Allgemeine Angaben zum Betrieb
Ein wichtiges Thema für Herrn Pfänder ist das Konzept eines weitgehend geschlossenen Betriebskreislaufs, insbesondere im Hinblick auf den eigenen Betrieb mit vielen intensiven Gemüsekulturen, aber keiner Tierhaltung. Die bewusste Entscheidung für den Vegetarismus der ganzen Familie ist eine wichtige Grundlage für den Betrieb des Hofes. Dies bildet die Grundlage für den Verzicht auf Nutztiere sowie tierischen Wirtschaftsdünger (mit Ausnahme einiger geringer Mengen Pferdemist aus benachbarten Betrieben).
Der seit 1998 rinderlos arbeitende Biolandhof Pfänder-Hof liegt auf 560 m Seehöhe und hat bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 7,6⁰C eine mittlere jährliche Niederschlagsmenge von 700-800 mm. Auf fast 60 ha Löß- und Schwemmlandböden werden Feldgemüse, Kleegras, Getreide (54 ha) angebaut. Hinzu kommen Landschaftshecken und Wälder (1,5 ha) und Dauergrünland (3 ha).
Klimafreundliche Anbaumethoden
- Betriebliches Nährstoffmanagment
Kompostierung von Reststoffen im Betrieb
Alle Rückstände aus dem Betrieb werden kompostiert. Frische Haufen bestehen aus Biomasse von Futterleguminosen, Abfällen aus der Gemüseverarbeitung, Stroh, Erde aus der Karottenwäsche. Der Kompost wird regelmäßig gewendet und als Dünger für alle Felder verwendet. Dadurch werden die Nährstoffkreisläufe im Betrieb geschlossen.
Die Kompostierung von Gründüngung trägt dazu bei, die CH4- und N2O-Emissionen im Vergleich zu den Emissionen einer Halde zu reduzieren. Darüber hinaus trägt die Kompostierung dazu bei, den Düngemitteleinsatz in den folgenden Jahren zu reduzieren.
- Optimierte Fruchtfolgen mit Leguminosen
Einführung von Körnerleguminosenmischungen und Erhalt der vorhandenen Futterleguminosen
Der Betrieb führte Leguminosen auf 25% der gesamten Ackerfläche ein. Vor dem Anbau von Kleegras, Saubohnen, Felderbsen und Sojabohnen wurde auf 13 ha Mais angebaut.
Hülsenfrüchte tragen zur N-Fixierung bei und reduzieren somit den Düngemittelbedarf in den Folgejahren.
- Optimierte Bodenbearbeitung
Reduzierte Bodenbearbeitung und Untersaaten
Für einige Kulturen (Winterweizen, Hafer, Dinkel, Klee und Gründüngung) mit einer Gesamtfläche von 19 ha hat der Betrieb Pfänder einen Direktsaatansatz getestet. Vor SOLMACC wurden diese Kulturen jährlich mit einer Tiefe von 15-25 cm bearbeitet.
Die Reduzierung der Bodenbearbeitung trägt dazu bei, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren.
- Agroforstwirtschaft
Hecken-und Baumstreifen entlang landwirtschaftlichen Flächen
Die Familie Pfänder pflanzte Hecken und Baumstreifen (0,61 ha) und bewirtschaftet rund 1 ha Wald. Ein Teil des Forstholzes wird als Ersatz für fossile Brennstoffe verwendet.
Bäume und Hecken helfen, den atmosphärischen Kohlenstoff in pflanzliche Biomasse und Böden zu binden. Sie fungieren daher als Kohlenstoffsenke.
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