Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Minderung der Treibhausgasemissionen und muss gleichzeitig die erheblichen technologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen bewÀltigen, die sich aus dem erwarteten Anstieg des weltweiten Nahrungsmittelbedarfs, der (Bio-) Energieerzeugung und den Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion selbst ergeben. Die Landwirtschaft trÀgt direkt etwa 10% zu den anthropogenen Treibhausgasemissionen in Europa bei (2012). Derzeit werden viele AnsÀtze zur Minderung der Treibhausgasemissionen untersucht, und es ist klar, dass viele verschiedene Strategien erforderlich sein werden, um die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft deutlich zu senken.
Es wird davon ausgegangen, dass der ökologische Landbau ein Potenzial zur Verringerung der Treibhausgasemissionen hat, indem er die KohlenstoffvorrĂ€te im Boden erhöht, die aus dem Boden stammenden N2O-Emissionen durch einen allgemein geringeren Stickstoffeintrag reduziert und verschiedene Vorteile bietet, einschlieĂlich des Aufbaus von KapazitĂ€ten zur Anpassung an den Klimawandel.
In frĂŒheren Forschungsprojekten wurden optimierte NĂ€hrstoffkreislĂ€ufe, optimierte Fruchtfolgen mit HĂŒlsenfrĂŒchten, optimierte Bodenbearbeitungssysteme und die Agroforstwirtschaft als vielversprechende Strategien zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen identifiziert, die technisch und wirtschaftlich machbar sind und der Umwelt wesentliche Vorteile bringen.
Von 2014 bis 2018 zeigten 4 schwedische, 4 deutsche und 4 italienische Biobauern eine Reihe von klimafreundlichen Praktiken auf Teilen ihres Betriebs. Diese Reihe von Praktiken hat sich als potentieller Beitrag zur EindĂ€mmung des Klimawandels und zur Anpassung an den Klimawandel im experimentellen MaĂstab erwiesen. Die meisten der getesteten Praktiken waren als landwirtschaftliche Praktiken noch nicht hĂ€ufig verbreitet, sind aber fĂŒr die Landwirte in der EU relativ leicht anwendbar und haben daher ein hohes Potenzial zum “up-scaling”.