Betriebsbeschreibung
Der Betrieb Fontanabona liegt wenige Kilometer von Verona und den Voralpen entfernt. Er ist etwa 7 Hektar groß. Die Familie Fontanabona baut seit 1982 biologisch an. Etwa 4 Hektar des Landes sind für Kiwipflanzen reserviert, während auf dem restlichen Teil Gartenbauprodukte (wie Salat, Sellerie, Kohl und Mangold) im Gewächshaus und im Freiland unter Hagelschutznetzen angebaut werden.
Zitat des Landwirts
Ich möchte mich am SOLMACC-Projekt beteiligen, weil ich Wissen und bewährte Verfahren auf europäischer Ebene austauschen möchte.
Derzeit wird die Farm von Paolo Fontanabona geführt. Sein Vater, Giuseppe Fontanabona, war einer der ersten Bauern, die zur Verbreitung des ökologischen Landbaus in Italien beitrugen. Er war überzeugt, dass nur die Wahl des ökologischen Landbaus den Respekt vor den einfachen Dingen, der Natur und der Erde garantieren kann. Im Jahre 1989 beteiligte er sich an der Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaft “La Primavera”, die heute 89 Biobetriebe in der Umgebung von Verona vereint (darunter auch die Farm Fontanabona).
Die Genossenschaft kontrolliert die rigorose Anwendung das die Prinzipien des ökologischen Landbaus in den verschiedenen Produktionsstufen durch die periodische Analyse von Bodenproben und Produkten garantiert ist. Ein Team von technischen Experten sorgt für die Umsetzung dieses Kontrollsystems, die Unterstützung und Schulung aller Mitglieder der Genossenschaft.
Angewandte klimafreundliche Verfahren
1. Verbessertes Nährstoffmanagement
Verbesserte Kompostierung von Rückständen im Betrieb
Das Hauptaugenmerk dieser Farm liegt auf der Düngungsstrategie. Vor dem SOLMACC-Projekt hat der Landwirt seine Gemüsekulturen einmal im Jahr mit Tierdünger (30 kg/ha) und einem Sommergrünmist gedüngt. Mit dem SOLMACC-Projekt änderte der Landwirt seine Praxis, so dass er nun zweimal im Jahr 20 kg Kompost einsetzt.
Der Kompost, wird aus frischem Hofdünger aus der Umgebung hergestellt und wird in 3 Komposthaufen (1,5 x 30 m) gelagert, die früher mit Heu, jetzt aber mit einem atmungsaktiven Tuch bedeckt sind. Das Material zur Abdeckung des Komposts wurde gewechselt, da ein hoher Niederschlag in der Gegend zur Auswaschung von Nährstoffen führen kann, wenn der Kompost nur mit Heu bedeckt ist.
Das Hauptproblem war mit Projektbeginn, das Fehlen eines regelmäßigen Wendens des Hofdüngers, da es an speziellen Maschinen gemangelt hat. Um dieses Problem zu lösen, kaufte der Landwirt eine Wendemaschine, um den Kompost bis zu 3 mal zu wenden.
2. Optimierte Fruchtfolgen mit Hülsenfrüchten
Höherer Anteil an Futterleguminosen
Der Landwirt baut 3 ha Gemüse in Gewächshäusern in der Nähe seines Hofes an. Vor dem SOLMACC-Projekt wurde nur Gartenbohne als Hülsenfrucht angebaut. Mit dem SOLMACC-Projekt hat der Landwirt auf der Hälfte der Fläche mit Erbsen und Hirseanbau begonnen, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Damit erhöhte sich der Flächenanteil der Leguminosen an der Fruchtfolge von 17% auf 72%.
Zusätzlich wurde die 4 ha Kiwi-Plantage vor dem SOLMACC-Projekt als Dauergras angebaut und werden nun mit einer Gründüngung aus Rotklee, Wicke, Senf, Roggen und Hafer kultiviert.
3. Optimierte Bodenbearbeitungssysteme
Reduzierte Bodenbearbeitungstiefe
Die Bodenbearbeitung auf diesem Betrieb beschränkt sich auf das Grubbern vor jeder neuen Ernte. Vor dem SOLMACC-Projekt pflügte der Landwirt einmal in einer Tiefe von 20-25 cm, jetzt hat er die Tiefe auf einigen Flächen auf 15-20 cm reduziert.
In den Gewächshäusern erfolgt die Unkrautbekämpfung mit Kunststofffolien, die 2 Jahre lang verwendet und dann in einem örtlichen Abfallzentrum recycelt wird.
4. Agroforstwirtschaft
Der Betrieb verfügt über zwei verschiedene Arten von Agroforstelementen: die neu angepflanzten 0,21 ha Randhecken und die etablierten 4,30 ha biologischen Obstgärten für die Obstproduktion. Ein Teil des abgegrenzten Holzes wird für die Hausheizung verwendet.
Gemeinsam binden die Bäume und Hecken den atmosphärischen Kohlenstoff in der ober- und unterirdischen Biomasse und in den darunter liegenden Böden. Die energetische Nutzung von Holz ersetzt den Verbrauch fossiler Brennstoffe.
Location
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