Beschreibung der Farm
Der Körslätts Bauernhof ist ein Bio-Hühnerhof in Skåne, im äußersten Süden Schwedens. Magnus Bengtsson betreut den Betrieb, der seit 2000 als Bio-Betrieb zertifiziert ist. Heute besteht die Farm aus 130 Hektar Feldern, 90 Hektar Wald und Huhn. Zusätzlich betreibt Magnus eine Maschinenstation. Die Hühnerzucht erzeugt Tiefstreumist, der abgedeckt gelagert wird. Es gibt Ideen zur Gewinnung von komprimiertem Biogas für die Beheizung der mobilen Hühnerställe (derzeit mit Propan beheizt), aber die Investition war bisher nicht realisierbar. Da der Betrieb versucht, sich beim Futter möglichst selbst zu versorgen, ist es wichtig, möglichst viele Eiweißpflanzen und Getreide anzubauen. Magnus Bengtsson will die Fruchtfolge durch den Anbau von Kleegras mit Zwischenfrüchten zu verbessern. Er hat 10 Hektar für verschiedene Arten von Zwischenfrüchten geplant, die auf unterschiedliche Weise bewirtschaftet werden.
Angewandte klimafreundliche Verfahren
- Verbessertes Nährstoffmanagement im Betrieb
Kompostierung von Betriebsrückständen
Alle Rückstände aus dem Betrieb werden kompostiert. Frische Haufen bestehen aus Hühnermist und Futterleguminosen. Durch das regelmäßige Wenden der Komposthaufen werden die CH4-Emissionen reduziert. Komposthaufen werden mit Kompostvlies abgedeckt, um Austrocknung und Nährstoffaustritt zu vermeiden. Die regelmäßige Kompostierung trägt zur C-Sequestrierung im Boden bei. Außerdem werden N2O-Emissionen beim Mulchen vermieden und die Stickstoffbindung von Futterleguminosen erhöht.
- Optimierte Fruchtfolgen mit Leguminosen
Einführung von Körnerleguminosenmischungen und Pflege bestehender Futterleguminosen
Der Betrieb führte eine Triticale-Wintererbsen-Mischkultur ein, die die Ertragsstabilität von Erbsen, die sonst in Monokulturen angebaut werden, sowie die Probleme des Unkraut- und Krankheitsbefalls verbessert. Der Eiweißertrag pro Hektar wird erhöht und die N2O-Emission durch die Integration von stickstoffbindenden Pflanzen und reduzierter Stickstoffdüngung reduziert. Die höhere oberirdische Biomasse dieser Praxis im Vergleich zu ihren monokulturellen Pendants trägt ebenfalls zur Kohlenstoffbindung bei, wenn sie in den Boden eingebracht wird. Außerdem behält der Betrieb den Anteil von 28,6 % Futterleguminosen in der Fruchtfolge (2 von 7 Jahren) bei, anstatt 1 Jahr Getreide anzubauen. Futterleguminosen tragen zur N-Fixierung (Reduzierung der N2O-Emission) und zur Kohlenstoffbindung bei.
- Optimierte Bodenbearbeitungssysteme
Reduzierte Bodenbearbeitung (Grundlinie: Pflügen vor allen Anbauphasen)
Der Betrieb vermeidet das Pflügen vor dem Anbau der Cash-Crops und setzt den Untersaatanbau von Zwischenfrüchten ein. Durch den Einsatz dieser Verfahren wird der Dieselverbrauch und die Humusanreicherung im Boden reduziert (C-Sequestrierung).
- Agroforstwirtschaft
Hecken und Baumstreifen entlang landwirtschaftlicher Flächen
Der Betrieb installierte Hecken und Baumstreifen, die zur Kohlenstoffbindung in ober- und unterirdischer Biomasse und im Boden führen. Ein Teil der holzigen Biomasse wird zum Heizen genutzt und ersetzt somit fossile Brennstoffe (CO2-Minderung). Während des SOLMACC Projekts wird ein Schwerpunkt auf einer 600 Meter langen Uferpufferzone auf beiden Seiten eines Fließgewässers liegen. Die derzeitige Artenzusammensetzung wird analysiert und Vorschläge für eine bessere Bewirtschaftung und Neuanpflanzungen gemacht.